Traumaberatung erklärt: Wie du dein Trauma überwinden kannst

Hast du das Gefühl, dass dich ein Erlebnis nicht loslässt? Vielleicht spürst du, wie es dich innerlich zerreißt und du ratlos bist, wie du damit umgehen sollst. Tröstlich ist: Du bist nicht allein. Zahlreiche Menschen kämpfen mit den Folgen traumatischer Erfahrungen. Doch es gibt Hoffnung! Dieser Artikel zeigt dir, wie Traumaberatung dir helfen kann, wieder zu dir selbst zu finden und neue Kraft zu schöpfen.

Was ist Traumaberatung?

Traumaberatung gleicht bildlich gesprochen einem sicheren Hafen. Hier findest du Schutz und Unterstützung, wenn die Wellen deiner Erinnerungen zu hoch schlagen. 

Ein Traumaberater fungiert wie ein erfahrener Leuchtturmwärter, der dir hilft, deinen Weg durch stürmische Gewässer zu finden. Seine Aufgabe ist es, dir zu zeigen, wie du dich stabilisieren und deine innere Stärke wiederentdecken kannst.

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Das Team von Narmly bietet spezialisierte Unterstützung und kann dir bei deinen ersten Schritten helfen. Zögere nicht, Kontakt aufzunehmen und dich unverbindlich zu informieren.

Traumaberatung oder Traumatherapie: Was ist der Unterschied?

Stelle dir Traumaberatung wie einen sanften Spaziergang vor, bei dem du lernst, mit deinen Erfahrungen umzugehen. 

Im Gegensatz dazu ähnelt Traumatherapie eher einer Bergwanderung – sie geht tiefer und kann anstrengender sein, führt dich aber auch zu neuen Höhen. 

Traumatherapeuten gleichen erfahrenen Bergführern, die eine spezielle Ausbildung haben, um dich sicher durch schwieriges Gelände zu leiten.

Traumaberaterinnen und Traumaberater sind nicht weniger qualifiert: Der Fokus liegt nur primär auf der Stabilisierung, Ressourcensuche und Distanzierung. Was meint Distanzierung? Ein Ziel ist es, dass du nicht immer wieder von Erinnerungen überflutet wirst, sondern Wege findest, dich davon innerlich zu distanzieren. 

Tatsächlich wenden Traumatherapie und der Traumafachberatung weitgehend dieselben Haltungen und dieselben Interventionen an. 

Sowohl Traumafachberatung als auch Traumatherapie sind hilfreich, wirken heilsam und sollten  sich bei einer guten Vernetzung in ihrer Arbeit gegenseitig unterstützen.

Buchtipp: Bessel van der Kolk: Das Trauma in dir. Wie der Körper den Schrecken festhält und wie wir heilen können. 

Heilsame Methoden in der Traumaberatung

Die Traumaberatung bietet vielfältige Wege, die dir helfen können:

  1. Stabilisierende Übungen: Gleich einem Anker in stürmischer See helfen sie dir, dich sicher und geerdet zu fühlen.
  2. Ressourcenarbeit: Hier machst du dich auf die Suche nach deinen inneren Schätzen – Stärken, die du vielleicht vergessen hast.
  3. Psychoedukation: Du erhältst Einblicke in die Vorgänge in deinem Körper und Geist.
  4. Somatic Experiencing: Diese Methode zielt darauf ab, die Verbindung zu deinem Körper wiederherzustellen. Dabei lernst du, körperliche Empfindungen wahrzunehmen und zu nutzen, um Trauma zu verarbeiten. Das Ziel: Die festsitzende Energie zu lösen und dein Nervensystem zu regulieren.
  5. NARM (Neuroaffektives Beziehungsmodell): Im Fokus der Methode NARM steht die Integration von Entwicklungstrauma. Sie unterstützt dich dabei, alte Überlebensmuster zu erkennen und neue, gesündere Wege der Beziehung zu dir selbst und anderen zu finden.
  6. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Hierbei kommen Augenbewegungen oder andere bilaterale Stimulationen zum Einsatz, um belastende Erinnerungen neu zu verarbeiten. Ziel ist es, die emotionale Ladung von traumatischen Erlebnissen zu reduzieren.
  7. Achtsamkeitsbasierte Methoden: Diese Techniken helfen dir, im Hier und Jetzt zu bleiben und deine Gedanken und Gefühle ohne Urteil zu beobachten. Angestrebt wird innerer Frieden und Gelassenheit.

All diese Methoden verfolgen ein gemeinsames Ziel: Dir Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen du dich selbst beruhigen, deine Erfahrungen verarbeiten und dich wieder sicher in deinem Leben fühlen kannst.

Der Prozess der Traumaberatung Schritt für Schritt

Der Weg der Traumaberatung ist ein strukturierter Ansatz, der dir ermöglicht, mit deinen Erfahrungen umzugehen und positive Veränderungen in deinem Leben zu erreichen. Verschiedene Ansätze und Techniken kommen dabei zum Einsatz.

Kernelemente der Traumaberatung umfassen:

  • Psychoedukation: Du gewinnst ein tieferes Verständnis für Trauma und dessen Auswirkungen auf dein Leben.
  • Regulation: Dein Berater unterstützt dich dabei, dein Nervensystem zu regulieren.
  • Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken: Du erlernst wirksame Methoden zur Stressreduktion.
  • Achtsamkeitsübungen: Diese stärken deine Bewusstheit und Selbstakzeptanz.

Während deiner Reise durch die Traumaberatung durchläufst du folgende Schritte:

  1. Erstgespräch: Hier lernst du deinen Berater kennen und teilst deine Geschichte.
  2. Stabilisierung: Du eignest dir Techniken an, um dich sicher und ruhig zu fühlen.
  3. Ressourcenarbeit: Gemeinsam entdeckst du deine inneren Kraftquellen.
  4. Bearbeitung der Erlebnisse: Behutsam näherst du dich deinen Erfahrungen.
  5. Integration: Du lernst, das Erlebte in dein Leben einzuordnen und nach vorne zu blicken.

Wichtig ist, dass du während des gesamten Prozesses regelmäßig Feedback gibst und deine Fortschritte evaluiert werden. So kann dein Berater den Prozess optimal an deine Bedürfnisse anpassen.

Wie findest du die richtige Traumaberatung? 4 Tipps für dich

  1. Qualifikation im Blick: Ein kompetenter Berater:in verfügt über eine fundierte Ausbildung.
  2. Bauchgefühl beachten: Bei deinem Berater:in solltest du dich sicher und verstanden fühlen.
  3. Erfahrungen berücksichtigen: Berichte anderer können dir bei der Wahl helfen.
  4. Kosten klären: Informiere dich vorab über die finanziellen Aspekte und mögliche Erstattungen.

Häufig gestellte Fragen zur Traumaberatung

Was macht ein Traumaberater genau? Ein Traumaberater ist wie ein unterstützender Freund. Er hört dir zu, gibt dir Halt und zeigt dir Wege, wie du mit deinen Erfahrungen umgehen kannst.

Was erwartet mich in einer Traumaberatung? Zu Beginn der Beratung lernst du, dich zu beruhigen und zu stabilisieren. Anschließend näherst du dich vorsichtig deinen Erlebnissen, stets in deinem eigenen Tempo.

Wie unterscheidet sich die Traumatherapie von der Beratung? A: Die Therapie geht tiefer. Sie gleicht einer intensiven Reise zu den Wurzeln deiner Erfahrungen, begleitet von einem speziell ausgebildeten Therapeuten.

Dein erster Schritt zur Heilung

Traumaberatung kann den Auftakt zu einer Reise zurück zu dir selbst bilden. Sie bietet dir Halt, Verständnis und praktische Hilfe. Solltest du bemerken, dass dich vergangene Erlebnisse belasten, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Bedenke: Du bist stärker, als du ahnst, und mit der richtigen Hilfe kannst du deine innere Kraft wiederentdecken.

Bist du bereit, den ersten Schritt zu wagen? Das Team von Narmly steht dir zur Seite und bietet professionelle Traumaberatung an. Nimm noch heute Kontakt auf.

Weiterführende Literatur zur Traumaberatung

Bücher:

  1. Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen – Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken – Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM von Laurence Heller (2013).

  2. Die Polyvagal Theorie und die Suche nach Sicherheit von Steven Porges (2023).

  3. „The Body Keeps the Score: Brain, Mind, and Body in the Healing of Trauma“ von Bessel van der Kolk (2014).
  4. „Trauma-Sensitive Mindfulness: Practices for Safe and Transformative Healing“ von David Treleaven (2018).
  5. „The Complex PTSD Workbook: A Mind-Body Approach to Regaining Emotional Control and Becoming Whole“ von Arielle Schwartz (2016).
  6. „Waking the Tiger: Healing Trauma“ von Peter A. Levine (1997).

Fachartikel:

  1. „Somatic experiencing for posttraumatic stress disorder: a systematic review and meta-analysis“ von Brom et al. (2017), Journal of Traumatic Stress.
  2. „Effectiveness of EMDR in patients with borderline personality disorder and trauma history: A matched-control study“ von Carletto et al. (2016), Frontiers in Psychology.
  3. „Neuroaffective Relational Model (NARM) for Developmental Trauma“ von Heller und LaPierre (2012), Psychotherapy Networker.
  4. „Trauma-Focused Cognitive Behavioral Therapy for Children and Adolescents“ von Cohen et al. (2017), Current Psychiatry Reports.
  5. „The Effectiveness of Mindfulness-Based Interventions for Individuals with PTSD: A Systematic Review and Meta-Analysis“ von Hilton et al. (2017), Frontiers in Psychiatry.

Studien:

  1. „A randomized controlled trial of Somatic Experiencing for chronic low back pain“ von Andersen et al. (2020), European Journal of Pain.
  2. „The Effectiveness of EMDR Therapy in the Treatment of Trauma-Related Symptoms in Patients with Substance Use Disorder and Comorbid PTSD: A Randomized Controlled Trial“ von Karatzias et al. (2019), Frontiers in Psychiatry.
  3. „Neuroaffective Relational Model (NARM) for Developmental Trauma: A Comprehensive Framework for Clinical Practice“ von Heller und LaPierre (2012), International Journal of Psychotherapy.
  4. „Mindfulness-Based Interventions for Trauma and its Consequences in Veterans: A Systematic Review and Meta-Analysis“ von Boyd et al. (2018), Journal of Traumatic Stress.

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